Große Freiheit Vegesack 1996 [:]x


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Die Freiheit zu denken? Zur Vernunft? Freiheit von was?
Freiheit von Affekten, reine ungetrübte Klarheit, eins mit der Seligkeit?
Welche Freiheit?

Eine Werftenbrache an der Weser in Bremen Vegesack, authentischer Ort für das Sterben eines bedeutenden Industriestandorts, wird zum letzten Liegeplatz des Großseglers Deutschland. Er soll nun maßgeblich zur Attraktivität eines geplanten Einkaufsgeländes am Vegesacker Hafen beitragen, beschwert mit 30 Tonnen Beton und gebannt vom deutschen Seerecht, das großen Seglern ohne Maschine freie Bewegung untersagt, im Grunde ein weißgetünchter Leichnam, geeignet für Jubiläumsfeiern, kostümierte Shantychöre und Hochzeiten.

Dieser symbolträchtige Ort war Schauplatz für Hans Königs großangelegtes Theaterspektakel vor und auf dem Segelschulschiff.

Freiheitsvisionen in Tag- und Nachtträumen bestimmten das theatrale Szenario, bei dem über 200 Akteure mitwirkten. In einem furiosen Schlussbild auf dem Segelschulschiff offenbarten sich dem Publikum an diesen denkwürdigen Septemberabenden die wahren Verlockungen der Großen Freiheit.


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